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Grafik, auf der unter anderem spielende Kinder, Menschen im Gespräch und eine ältere Frau mit einer Gehhilfe zu sehen sind

Bevölkerungsstand

Die Zahl der Einwohner:innen und die Zusammensetzung der Bevölkerung verändern sich stetig. In den Gemeinden, Kreisen und Teilregionen Westfalens verläuft die Entwicklung unterschiedlich.

Im Folgenden werden Informationen zum Bevölkerungsstand, zur Veränderung der Einwohner:innenzahl in den letzten Jahren sowie zur Altersstruktur der Bevölkerung vorgestellt.

Bevölkerungszahlen

Am 30. Juni 2023 lebten 8.354.551 Menschen in Westfalen – das sind etwa 46 Prozent aller Einwohnerinnen und Einwohner von NRW.

Die meisten der rund 8,4 Millionen Westfälinnen und Westfalen leben im Regierungsbezirk Arnsberg. Etwa jede:r dritte Einwohner:in Westfalens wohnt im Regierungsbezirk Münster und nahezu jede:r vierte im Regierungsbezirk Detmold.

Zwischen 2011 und 2023 stieg die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner Westfalens insgesamt.

Tabelle zeigt den Bevölkerungsstand in NRW, Westfalen und den drei Regierungsbezirken in den Jahren 2011 und 2023

In Westfalen lebt etwas weniger als die Hälfte der Bevölkerung von NRW. Die meisten Menschen leben im Regierungsbezirk Arnsberg, der Regierungsbezirk Münster ist zwischen 2011 bis 2023 am meisten gewachsen.

2,96 Millionen Menschen und damit mehr als jede:r dritte Bewohner:in Westfalens leben in einer der 13 Großstädte, also in Städten mit mehr als 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Die meisten Einwohner:innen hat Dortmund (etwa 594.000 Menschen), gefolgt von Bochum (über 366.000), Bielefeld (rund 339.000) und Münster (knapp 320.000).

Die kleinsten Gemeinden Westfalens sind Hallenberg (Hochsauerlandkreis, circa 4.500 Einwohner:innen), Marienmünster (Kreis Höxter, etwa 5.000 Einwohner:innen) und Nieheim (ebenfalls Kreis Höxter, rund 6.200 Einwohner:innen).

Bevölkerungsentwicklung

In NRW lebten 2020 rund 381.000 Menschen mehr als im Jahr 2011, das entspricht einem Bevölkerungswachstum von etwa 2,2 Prozent. In Westfalen wuchs die Bevölkerung in dieser Zeit um 81.000 Menschen – ein Wachstum von ungefähr einem Prozent.

Das Bevölkerungswachstum war zwischen 2011 und 2020 nicht kontinuierlich, im Gegenteil: In den meisten Jahren ging die Zahl der Einwohner:innen zurück. Nur 2014 und 2015 wurde die westfälische Bevölkerung größer. In beiden Jahren suchten zahlreiche Menschen in Deutschland Schutz, die Geflüchteten zogen auch in Städte und Gemeinden in Westfalen.

Diagramm zeigt die Entwicklung der Bevölkerungszahlen von 2011 bis 2020

Entwicklung der Bevölkerungszahlen von 2011 bis 2020, 2011 als Vergleichsjahr entspricht 100 %

Ein Prozent Bevölkerungswachstum

Die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner hat sich in den verschiedenen Gemeinden, Städten und Teilregionen zum Teil sehr unterschiedlich entwickelt. Während das Bevölkerungswachstum in Westfalen im Durchschnitt bei etwa einem Prozent lag, sind einige Gemeinden deutlich mehr gewachsen, während andere im gleichen Zeitraum einen Teil ihrer Bevölkerung verloren haben.

Besonders viele neue Einwohner:innen kamen unter anderem in Wickede (Ruhr) (Kreis Soest, 2020 lebten dort 10,4 Prozent mehr Menschen als 2011), Bad Lippspringe (Kreis Paderborn, plus 9 Prozent) und Greven (Kreis Steinfurt, plus 8,6 Prozent) hinzu. In anderen Städten und Gemeinden schrumpfte die Bevölkerung, etwa in Altena (Märkischer Kreis, minus 8,6 Prozent), Lügde (Kreis Lippe, minus 8,6 Prozent) und Bestwig (Hochsauerlandkreis, minus 8,5 Prozent).

Zu den Geburtenzahlen und Sterbefällen sowie den Zu- und Fortzügen gibt es einen eigenen Artikel.

Altersstruktur und -aufbau

Die westfälische Bevölkerung wird älter. Immer weniger Einwohner:innen sind im erwerbsfähigen Alter, während gleichzeitig die Gruppe der Menschen im Rentenalter stetig wächst. Der sogenannte demografische Wandel setzt nicht nur in Westfalen ein, sondern insgesamt in Deutschland und anderen Industriestaaten weltweit.

In Westfalen ist sowohl der Anteil der Kinder und Jugendlichen als auch der Anteil der Menschen im Rentenalter etwas höher als in NRW insgesamt. Die Gruppe der Menschen im erwerbsfähigen Alter ist entsprechend etwas kleiner als im landesweiten Durchschnitt.

Tabelle zeigt die Anteile von drei verschiedenen Altersgruppen innerhalb der Gesamtbevölkerung im Jahr 2022

Tabelle zeigt den Anteil der Kinder und Jugendlichen, der Menschen im erwerbsfähigen sowie im Rentenalter.

Medianalter von 45,5 Jahren

Ob eine Gemeinde eher alt oder jung ist, zeigt auch das Medianalter (würden sich alle Einwohner:innen dem Alter nach sortiert aufstellen, wäre das Alter der Person in der Mitte das Medianalter). Westfalenweit liegt das Medianalter bei 45,5 Jahren und damit etwas unterhalb des deutschen Durchschnitts.

Die derzeit älteste Bevölkerung lebt in Bad Sassendorf (Kreis Soest), dort liegt das Medianalter bei 53,5 Jahren. In der Gemeinde leben insgesamt rund 12.500 Menschen, von denen nicht einmal jede:r sechste Einwohner:in 18 Jahre alt ist oder jünger, hingegen fast jede:r dritte älter als 65 Jahre.

Die Gemeinde Augustdorf (10.500 Einwohner:innen) im Kreis Lippe ist hingegen sehr jung: Das Medianalter liegt bei 35,5 Jahren, nahezu ein Viertel der Bevölkerung (23,7 Prozent) ist jünger als 18 Jahre und gerade einmal jede:r Sechste ist 65 Jahre alt oder älter.

Karte zeigt das Medianalter der Bevölkerung in den westfälischen Gemeinden im Jahr 2020

Je dunkler die Färbung, desto höher liegt das Medianalter und desto älter sind die Einwohner:innen im Durchschnitt.

Altersaufbau

Die Altersstruktur zeigt, wie alt oder jung eine Gesellschaft insgesamt ist. Dafür wird angegeben, wie viele Menschen es in welcher Altersgruppe gibt.

Diagramm zeigt die Verteilung der verschiedenen Altersgruppen von Männern und Frauen in den Jahren 2000 und 2020

In dieser Grafik werden die weibliche Bevölkerung in rot (linke Seite) und die männliche Bevölkerung in blau (rechte Seite) dargestellt. Dabei werden die Jahre 2000 (dargestellt als Linie) und 2020 (als Fläche) miteinander verglichen.

Auffällig ist in beiden Jahren die sogenannte Babyboom-Generation, also die besonders großen Jahrgänge, die zwischen der Mitte der 1950er- und dem Ende der 1960er-Jahre geboren worden sind. Diese Generation ist im Jahr 2000 zwischen 30 und 45 und 2020 zwischen 50 bis 65 Jahren alt. Frühere und spätere Jahrgänge waren weniger geburtenstark und deshalb (deutlich) kleiner.

Da spätere Geburtenzahlen nicht mit denen der 1950er- und 1960er-Jahre mithalten konnten, sind im Jahr 2020, verglichen mit dem Jahr 2000, weniger Einwohner:innen jünger als 50 Jahre. Auch die Gruppe der Kinder und Jugendlichen ist 2020 kleiner als 20 Jahre zuvor. Zurückzuführen ist dies auf zwei Faktoren: Zum einen gab es zuletzt weniger Frauen im gebährfähigen Alter und zum anderen ist die durchschnittliche Zahl der Kinder ebenfalls rückläufig gewesen.

Der "Knick" in der Altersgruppe der 55- (2000) beziehungsweise 75-Jährigen (2020) ist durch den Zweiten Weltkrieg bedingt.

Nähere Informationen bietet der Text zur Bevölkerungsbewegung.

Die steigende Lebenserwartung führt dazu, dass immer mehr Menschen ihren 80., 81., 82. ... Geburtstag feiern können – ihr Anteil wird innerhalb der Bevölkerung stetig größer.

Besonders stark wuchs auch die Gruppe der Hochbetagten (Menschen, die älter als 85 Jahre sind): In Deutschland hat sich ihre Zahl verdoppelt, ihr Anteil wuchs deutlich schneller als der Anteil der Menschen im Rentenalter insgesamt. Auch in Westfalen wuchs der Anteil der Hochbetagten innerhalb von zehn Jahren um knapp ein Prozent, während zum Beispiel der Anteil der Kinder und Jugendlichen zurückging.

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